Grundlagen der tiergestützten Intervention

TAT – Grundlegendes Know-How aus erster Hand!

Tiergestützte Therapie – das bedeutet auch eine große Verantwortung für diejenigen, die sich für diese wichtige Tätigkeit einsetzen. Daher arbeitet TAT mit namhaften Human- und VeterinärmedizinerInnen sowie PraktikerInnen aus allen relevanten Bereichen zusammen um die notwendige Qualität in Ausbildung und Einsatz sicherzustellen.

So war es selbstverständlich, dass von TAT erstmals Gütekriterien für die Eignung und Ausbildung von Therapiebegleittieren erstellt wurden. Auch hier war TAT wieder Vorreiter – aus Verantwortungsbewusstsein und im Interesse aller eingesetzter Teams und aller betreuten Personen.

Oft sorgen aber auch einfach die verschiedenen Begriffe wie Diensthund, Arbeitshund, Therapiehund, etc. für Verwirrung. ESAAT hat daher eine Erklärung der wichtigsten Begriffe in seinen Definitionen bereitgestellt.

Bei der Arbeit in der tiergestützten Therapie oder der tiergestützten Fördermaßnahmen hat die Hygiene sehr große Bedeutung. Selbstverständlich achten unsere Therapieteams im Einsatz auf die nötige Hygiene und die Gesundheit ihrer Tiere.

Tiergestützte Interventionen

Auch für tiergestützte Aktivitäten im Rahmen von Besuchsdiensten ist es notwendig ein geschultes und geprüftes Einsatzteam zu haben.
Der Mensch muss tierschutzrechtliche und ethische Grundlagen erlernt haben und vor allem Ausdruckssignale und Stresszeichen seines Hundes zuverlässig erkennen. Damit kann er sein Tier unterstützen und aus für den Hund unangenehmen Situationen nehmen.

Der Hund muss aufgrund seiner Sozialisierung besonders menschenfreundlich sein und sich gerne von Menschen streicheln und angreifen lassen. Gute Kontrollierbarkeit und Gewöhnung an Lärm, Gehhilfen u.Ä. , sowie innerartliche Verträglichkeit sind ebenfalls notwendige Vorgaben.

Das Team sollte von externen Prüfer:innen nach standardisierten Vorgaben getestet und jährlich nachkontrolliert werden.

Schwerpunkte bei Besuchsdiensten sind Förderung von Fein-und Grobmotorik, durch das Streicheln, Führen und Füttern des Hundes, aber auch Förderung der Kommunikation bei Jung und Alt, vor allem bei Kindern auch das Übernehmen von Verantwortung, z.B. Wasser holen für die Tiere oder Futter herrichten. Hunde bringen nicht nur Lebensfreude und Abwechslung in den oft eintönigen Alltag eines Heimes, sie sind ein wahrer Schlüssel zur Seele!

Vermittlung von TAT-Teams an Institutionen und Einzelpersonen

 

  

 

Tiere in der tiergestützten Therapie

Verschiedenste Tierarten sind für die tiergestützte Arbeit geeignet. Am besten sind es domestizierte Tiere die möglichst jung an Menschen als Sozialpartner:innen gewöhnt wurden.
Kaninchen, Meerschweinchen, Katzen und Hunde, aber auch landwirtschaftliche Nutztiere werden mit ausgezeichneten Erfolg eingesetzt. Natürlich wählt man freundliche, gutmütige Tiere aus, die gerne Kontakt mit Menschen haben und die selbst Freude an solchen Einsätzen haben.

Bei Hunden wird auf gute Sozialisation geachtet, auf eine hohe Toleranzschwelle gegenüber Mensch und Tier, auf geringe Aggressionsneigung, ein ausgeglichenes Wesen und einen hohen Grundgehorsam gegenüber ihrer Besitzerin / seinem Besitzer und eine gute Bindung an seinen Menschen. Näheres über unsere Anforderungen an unsere Therapiebegleittiere finden sie bei unseren Gütekriterien.

Bei TAT werden die eingesetzten Tiere strengen Auswahlkriterien und Kontrollen unterworfen, um einen hohen Standard in unserer Arbeit zu gewährleisten, für Hunde gibt es eigene Ausbildungskurse.

Selbstverständlich wird während der Arbeit mit den Tieren auf die nötige Hygiene und die Gesundheit der eingesetzten Tiere geachtet.

Grundsätze für tiergestütztes Arbeiten mit Heimtieren nach ESAAT finden Sie auf deren hier!

 

  Kinder mit Achatschnecke

Wissenschaftliches Arbeiten

Es können bei TAT Diplomarbeiten und andere Arbeiten gegen Selbstkostenpreis bezogen werden.

Versand Hausarbeiten, Seminararbeiten, Diplomarbeiten, Dissertationen

  • nach Österreich:
  • Preisliste inkl. Versandkosten
    nach Deutschland/ins Ausland: Mindestbestellwert 10,- € und zusätzlich 1,- € Porto pro Diplomarbeit

Weiters finden Sie hier Literatur zum Thema „Tiere als Therapie“.

In einer klinischen Studie an der 2. Psychiatrischen Abteilung des Psychiatrischen Krankenhauses Baumgartner Höhe/Pavillion IV sollte im Departement für Gerontopsychiatrie die Auswirkung des Patientenbesuchs mit Tieren auf den Krankheitsverlauf der Alzheimerschen Erkrankung untersucht werden.

Alzheimerstudie
Aus dem Krankengut der Abteilung wurden 27 Patienten in die Untersuchung mit einbezogen. Diese Patienten wurden zweimal pro Woche für jeweils zwei Stunden von Studenten der Veterinärmedizinischen Universität mit ihren Tieren (Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen und Ratten) besucht. Parallell wurde von Frau Dr. Djalilian kognitives Gedächtnistraining dreimal pro Woche von jeweils 30 bis 45 Minuten durchgeführt. Insgesamt wurde jedem Patienten diese Behandlung acht Wochen zuteil. Da einige Patienten während der Untersuchung in Pflegeheimen untergebracht werden mußten, standen nur von 14 Patienten vollständige Datensätze für die statistische Auswertung zur Verfügung. Zu Beginn und am Ende der Studie wurden die Patienten mittels des standardisierten Tests (Alzheimers Disease Assessment Scale – ADAS-Test – und Mini-Mental-State – MMS-Test – geprüft. Da bei den Daten keine Normalverteilung vorlag, wurden die Ergebnisse der Tests vor und nach der Therapie mittels Wilcox Matched-Pairs-Signed-Ranks-Test verglichen.

Großer Erfolg
Trotz der geringen Patientenzahl ergaben sich bei einigen Parametern signifikante (p>0.05) Besserungen: Die depressive Verstimmung, das Abzeichnen von vorgegebenen Figuren, die Konzentrationsfähigkeit sowie das Wiedererkennen vorgegebener Begriffe verbesserte sich.

Folgende Parameter zeigten zwar keine statistisch signifikante Besserung, ließen jedoch einen dahingehenden Trend erkennen (0.20.05); die freie Reproduktion (ein Gedächtnisparameter), die Orientierung, der Sprachausdruck sowie die Weinerlichkeit der Patienten.

Motivation steigt
Wir vermuten, daß die wichtigste und tiertherapiespezifische Veränderung die Besserung der depressiven Verstimmung ist: Dadurch wird eine allgemeine Aktivierung und Anhebung des Motivationsniveaus erreicht, die auch die Bereitschaft zum kognitiven Gedächtnistraining beim Patienten erhöht.

In einer weiterführenden Studie werden weitere Patienten nur mittels kognitiven Gedächtnistrainings behandelt, um festzustellen, ob die Besserung mehr auf die Tiertherapie oder mehr auf das kognitive Gedächtnistraining zurückzuführen ist.

(Diese Studie wurde durch die finanzielle Förderung seitens der Österreichischen Alzheimer Gesellschaft und seitens des Institutes für die interdisziplinäre Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung ermöglicht.)

Wissenschaftliche Arbeiten und Sonstiges, die in Zusammenarbeit mit Tiere als Therapie geschrieben wurden:
  • Diplomarbeit von Marina Burgstaller aus Allgemeine Sonderpädagogik und Therapeutisch-funktionelle Übungen, Feb. 2001; Thema: „Der Einsatz von Tieren als unvoreingenommene Co-Pädagogen im Rahmen der tiergestützten Pädagogik in der Allgemeinen Sonderschule bei lern- und geistigbehinderten Kindern“
  • Praxisbericht BPS II über den Verein Tiere als Therapie, Martina Kresse
  • Abschlussarbeit, Thema: „Der Einfluss von Tieren auf die Gesundheit und das Wohlbefinden psychischer Patienten – wie psychische Patienten darüber denken“, Uie-Liang Liou
  • Projekt über Tiertherapie am Pavillon 1 in Lainz; Integrationsklasse HS 12, Singrienergasse 23; SPZ 12, Rosasgasse 23
  • Das Tier als Kotherapeut und Gefahrenquelle; KPS-SMZ-Ost-April 1996
  • Tiere als Co-Therapeuten oder wie wichtig sind Tiere im Alter; Diplomarbeit zu Lehrgang „Gerontologie und Geriatrie“ (Wissenschaftliche Landesakademie Krems)
  • Tier in stationären Einrichtungen für alte Menschen, Vor- und Nachteile aus der Sicht des Pflegepersonals; Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz
  • Die Rolle von Tieren in der Therapie (Schwerpunkt Geriatrie); Projektarbeit im Fach Pädagogik/Psychologie
  • Tiere als Therapie – eine Zusammenfassung von wissenschaftlichen Studien und Fallbeispielen; Universitätslehrgang Krankenhausmanagement WU-Wien
  • Der Einsatz von Tieren in der Pflege am Beispiel eines Hundes; Universitätslehrgang für leitende Krankenpflegepersonen
    (Gegenwärtig laufen noch einige Arbeiten, von denen ein Titel noch nicht vorliegt.)

Symposien

Seit über 30 Jahren widmen sich unsere beiden Vereine Tiere als Therapie und Tiere als Therapie – Wissenschaftliches Ausbildungszentrum der Erforschung und Förderung der therapeutischen Wirkung der Mensch-Tier-Beziehung.

Tiergestützte Intervention (TGI) eröffnet wissenschaftlich nachgewiesene, ungeahnte Möglichkeiten für Menschen mit physischen und/oder psychischen Beeinträchtigungen sowie Menschen in schwierigen Lebenssituationen.

In unseren europaweit einmaligen Symposien, die wir in den Jahren 2001 – 2016 veranstaltet haben, haben wir genau diese positive Wirkung der Mensch-Tier-Beziehung in den Fokus gerückt und näher beleuchtet.

International renommierte Fachleute aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, dem Gesundheitswesen, der Politik sowie Praxis aber auch selbst betroffene Menschen haben im Rahmen von Plenarvorträgen und Workshops über Möglichkeiten und Grenzen tiergestützter Intervention & Assistenz vorgetragen und diskutiert.

Im Vordergrund stand neben der Weiterbildung immer vor allem auch der gemeinsame Erfahrungsaustausch innerhalb eines besonders breit gefächerten Spektrums an Arbeitsfeldern und Themenbereichen um TGI weiter zu erforschen, zu praktizieren und zu fördern.

Namenhafte Politiker:innen haben unsere Veranstaltungen durch die Übernahme ihres Ehrenschutzes unterstützt und ausgezeichnet.

Beim Abendempfang im Wiener Rathaus gab es bei erfrischenden Getränken und schmackhaftem Buffet dann die Möglichkeit zum Netzwerken in entspannter Atmosphäre.

Zahlreiche Kooperationsverträge und neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit sind dabei zustande gekommen.

Den krönenden Abschluss fand jedes unserer Symposien in der Verleihung des “Josef Leibetseder-Preises“, dotiert mit 1.000,- EUR. Im Zuge unserer Posterwettbewerbe wurde der Preis für das beste Projekt vergeben, das angewandte TGI dokumentiert und im Rahmen eines Posters präsentiert hat. Projekte mit jeder Tierart konnte eingereicht werden.

Der Preis wurde zum Andenken an unseren langjährigen Obmann des Vereins, Univ. Prof. Dr. Josef Leibetseder vergeben, der grundlegende Meilensteine in der damals noch unbekannten Welt der TGI gesetzt hat.

Alle Beiträge haben wir in Tagungsbänden festgehalten.
Bei Interesse am Erwerb schreiben Sie uns bitte ein Mail an tat@tierealstherapie.at.

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an all unsere Vortragenden, Teilnehmer:innen, Helfer:innen und Sponsor:innen, die unsere Symposien immer zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.

Unsere Symposien im Überblick:
1. Internationales TAT-Symposium 2002
: „Tiere als Therapie – Theorie und Praxis
2. Internationales TAT-Symposium 2004: „Tiere als Therapie – Theorie und Praxis
3. Internationales TAT-Symposium 2006: „Networking im Bereich der Mensch-Tier-Beziehung
4. Internationales TAT-Symposium 2008: „Professionelle tiergestützte Therapie – Planung, Praxis, Evaluierung
5. Internationales TAT-Symposium 2010: „Tiere helfen heilen – Prävention, Salutogenese, Resilienz“
6. Internationales TAT-Symposium 2012: „Professionalisierung in der tiergestützten Therapie
7. Internationales TAT-Symposium 2014: „Möglichkeiten und Grenzen tiergestützter Interventionen
8. Interantionales TAT-Symposium 2016: „Ein starkes Team! Tiergestützte Assistenz mit Hunden – Möglichkeiten, Beispiele und Grenzen

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