Hier möchten wir einige Studienergebnisse zusammenfassen:
Die positiven Auswirkungen bei Anwesenheit von Hunden ist in der Tiergestützten Therapie schon lange bekannt und erforscht.
Verbesserungen, die durch tiergestützte Therapie erreicht werden können:
• Blutdruck und Pulsfrequenz werden gesenkt.
• Eine allgemein beruhigende Wirkung tritt ein.
• Die geistigen Fähigkeiten der PatientInnen werden verbessert, eine Verbesserung der Gedächtnisleistung kann erreicht werden
• Eine Besserung von depressiven Verstimmungen tritt ein.
• Eine allgemeine Aktivierung und Anhebung des Motivationszustandes kann erreicht werden.
• Die Kommunikation wird gefördert.
• Die sozialen Kontakte der PatientInnen untereinander werden verbessert.
Studien zur tiergestützten Therapie finden Sie hier!
Dunkel Margit (2016) untersuchte in einer Umfrage die Auswirkungen von Hunden am Arbeitsplatz in Österreich und beschreibt sie in ihrer Arbeit folgendermaßen
• Effektiverer Umgang mit Pausen – eventueller Spaziergang mit Kollegen, frische Luft
• Potential zur Verbesserung der Gesundheit, Motivation, Teamfähigkeit sowie Zusammenhalt
• Höheres Engagement der Mitarbeiter
• Verminderung der Burnoutgefahr für MitarbeiterInnen die Hunde mitnehmen können
• Geringeres Stressempfinden – Ausstoß von Ocytocin -Bindungshormon
• Höhere soziale Kompetenz
• Geringeres Risiko für Depressionen
• Höhere Zufriedenheit
• Angespannte Situationen, Konflikte können entschärft werden
Weitere Studienergebnisse:
Randolph T. Barker (School of Business, Professor für Management an der Virginia Commonwealth University) fand den Nachweis, dass Menschen mit Hund am Arbeitsplatz ein geringeres Stressempfinden haben.
Eine Studie der Eastern Kentucky University (2001), (Leiter war Randolph T. Barker – siehe oben) beschäftigte sich mit psychologischen und organisatorischen Auswirkungen von Tieren am Arbeitsplatz auf die Mitarbeiter_innenzufriedenheit, Mitarbeiter_innenmoral und Stressreduktion. Die Mitarbeiter_innen sehen zudem eine positive Auswirkung auf Unternehmenskunden, z.B. bzgl. der Kommunikation.
Bei einer weiteren Studie wurden Psychologiestudent_innen 11 Fotos eines Arbeitsplatzes vorgelegt – jeweils derselbe Arbeitsplatz, sechsmal mit einem Hund unterschiedlichster Rassen, viermal mit Katzen, einmal ohne Tiere. Die Student_innen mussten einen Fragebogen ausfüllen, zunächst aus Sicht von Kund_innen, dann aus Sicht von Mitarbeiter_innen. Abgefragt wurden Wahrnehmung in Bezug auf Professionalität, Sauberkeit, Sicherheit, Zufriedenheit und Stimmung bei Betrachtung des Arbeitsplatzes. Zusätzlich dazu wurden noch zwei offene Fragen gestellt, was den Student_innen an dem Arbeitsplatz gefiel.
Das Ergebnis war positiv aus Sicht der Mitarbeiter_innen, nämlich eine förderliche Arbeitsatmosphäre, wenn auch weniger Professionalität signalisiert werde. Vermutet wurde, die Stimmung sei besser, soziale Interaktionen wären begünstigt und mehr Zufriedenheit wäre vorhanden, aber bei den offenen Fragen gaben 41 % an, es würden ihnen Haustiere am Arbeitsplatz nicht gefallen aufgrund gesundheitlicher Bedenken und möglicher Ablenkungen.
Eine Studie der Swedisch University of Agricultureal Sciences (2010) untersuchte mit Hilfe einer telefonischen Erhebung bei 204 berufstätigen Hundehalter_innen und 90 Arbeitgebern die Einstellung zu Hunden am Arbeitsplatz sowie deren Bedenken:
76% fühlen sich aufgrund der Haustierhaltung gesünder, aber 73% lassen den Hund während der Arbeit zuhause, 16% nehmen ihn mit und 11% haben eine Form der Tagesbetreuung. 53% würden den Hund aber gerne in die Arbeit mitnehmen. 59% der Arbeitgeber schätzten, dass der Arbeitsplatz durch den Einsatz eines Hundes sozialer und freundlicher werde, aber 66 % äußerten Bedenken wegen Allergien und 66% sehen eventuelle Ängste anderer Mitarbeiter_innen und Kund_innen als Problem.
Die Studie der Virgin Commonwealth University (2012) untersuchte die Anwesenheit von Hunden am Arbeitsplatz bzgl. des Stressniveaus der Mitarbeiter_innen, Einsatzbereitschaft im Unternehmen und der Arbeitszufriedenheit (Erhebung im Zeitraum von einer Woche bei 500 Angestellten eines Unternehmens – täglich wurden 20-30 Hunde von Mitarbeiter_innen mitgebracht). Dazu wurden 3 Versuchsgruppen gebildet:
• Mitarbeiter_innen, die ihren Hund mitbringen
• Mitarbeiter_innen, die einen Hund halten, aber nicht in die Arbeit mitbringen
• Mitarbeiter_innen ohne Hund
Die Untersuchung des Stresshormons Cortisol mittels Speichelproben, um die subjektive Arbeitszufriedenheit festzustellen, ergab folgendes: am Morgen war das Stresslevel bei allen Mitarbeiter_innen gleich, im Laufe des Tages kam es bei der ersten Gruppe zu einer Abnahme, bei den beiden anderen Gruppen zu einem Anstieg – vor allem bei Hundebesitzer_innenn, die ihren Hund nicht mitnehmen konnten. Bei Hundehalter_innen wirkte sich also die Hundemitnahme eindeutig positiv aus, auch bei den anderen Mitarbeiter_innen liegt die Arbeitszufriedenheit zumindest über dem Branchendurchschnitt.
Barker vermutet daher, dass die Mitnahme von Hunden eine kostengünstige Maßnahme für Unternehmen darstellen würde, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter_innen am Arbeitsplatz zu steigern.
Eine nicht veröffentlichte Untersuchung an der Central Michigan University 2010, (Coraelilly et. al) untersuchte unterschiedliche Gruppen von Mitarbeiter_innen, die ein Werbevideo erstellen sollten (mit und ohne Hund in der Arbeitsgruppe mit jeweils 4 Mitarbeiter_innen) Die Teilnehmer_innen der Hundegruppe gaben an, ein besseres Gefühl bezüglich Vertrauen und Zusammenarbeit in der Gruppe zu haben, als die Gruppe ohne Hund.
Überlegungen für Unternehmen gibt es daher bezüglich der Personalgewinnung. Die Möglichkeit zur Mitnahme von Hunden wird dabei gezielt als Anreiz bei der Personalsuche eingebaut (wie etwa bei Google und Amazon). Auch ist diese Frage für online Jobportale interessant, bei denen die Möglichkeit besteht, gezielt nach Jobs mit Hundemitnahme zu suchen, was einen Vorteil gegenüber anderen Portalen bedeutet.
Studien:
• Foreman A., Glenn M., Meade B., Wirth O. (2017): Dogs in the Workplace: A Review of the Benefits and Potential Challenges, Int J Environ Res Public Health. 2017 May 8;14(5) Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5451949/
• Christa L Wilkin, Paul Fairlie, Souha R. Ezzedeen, (2016) “Who let the dogs in? A look at pet-friendly
workplaces”, International Journal of Workplace Health Management, Vol. 9 Issue: 1, pp.96-109. Link: https://doi.org/10.1108/IJWHM-04-2015-0021
• Simon Linacre, (2016) “Pets in the workplace: A shaggy dog story?”, Human Resource Management International Digest,
Vol. 24 Issue: 4, pp.17-19, Link: https://doi.org/10.1108/HRMID-04-2016-0042
• Randolph T. Barker, Janet S. Knisely, Sandra B. Barker, Rachel K. Cobb, Christine M. Schubert,
(2012) “Preliminary investigation of employee’s dog presence on stress and organizational
perceptions”, International Journal of Workplace Health Management, Vol. 5 Issue: 1, pp.15-30, Link:
https://doi.org/10.1108/17538351211215366
• Rose M. Perrine, Meredith Wells. (2006) Labradors to Persians: Perceptions of pets in the workplace. Anthrozoös 19:1, pages 65-78. Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5451949/
• Wells, Meredith,Perrine, Rose (2001): Pets go to College: The Influence of Pets on Students’ Perceptions of Faculty and Their Offices, Journal Anthrozoös Volume 14, 2001 – Issue 3, Pages 161-168, Link: https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.2752/089279301786999472
• Anna-Yezica Norling, Linda Keeling. (2010) Owning a Dog and Working: A Telephone Survey of Dog Owners and Employers in Sweden. Anthrozoös 23:2, pages 157-171.
• Wells, Meredith,Perrine, Rose (2001): Critters in the cube farm: Perceived psychological and organizational effects of pets in the workplace. Journal of Occupational Health Psychology, Vol 6(1), Jan 2001, 81-87, Link: http://psycnet.apa.org/buy/2000-16892-007
• Stephen M. Colarelli,Amanda M. McDonald,Matthew S. Christensen &Christopher Honts (2017): A Companion Dog Increases Prosocial Behavior in Work Groups, Anthrozoös, Volume 30, 2017 – Issue 1 Pages 77-89 Link: https://doi.org/10.1080/08927936.2017.1270595
• Baun, Mara & Bergstrom, Nancy & F. Langston, Nancy & Thoma, Linda. (1984). Physiological Effects of Human/Companion Animal Bonding. Nursing research. 33. 126-9. 10.1097/00006199-198405000-00002. Link: https://insights.ovid.com/crossref?an=00006199-198405000-00002
• Dunkl-Adam Margit (2016): Unternehmen Hund “Auswirkungen von Hunden am Arbeitsplatz”, Hausarbeit des Universitätslehrgangs für tiergestützte Therapie und tiergestützte Fördermaßnahmen, Veterinärmedizinische Universität Wien